LEGO ist heute eine der bekanntesten Marken der Welt, die mit bunten Bausteinen Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistert. Doch wer steckt eigentlich hinter der Erfindung dieses Spielzeugs, das Generationen von kreativen Köpfen inspiriert hat? Die Geschichte von LEGO beginnt im kleinen dänischen Ort Billund und dreht sich um den visionären Gründer Ole Kirk Christiansen, der mit seinem unermüdlichen Erfindergeist den Grundstein für das heutige LEGO-Imperium legte.
Das Wichtigste in Kürze
- LEGO wurde 1932 von Ole Kirk Christiansen in Billund, Dänemark, gegründet. Zunächst fertigte er Holzspielzeug an, bevor die berühmten Kunststoffbausteine entwickelt wurden.
- Der Name LEGO stammt aus dem Dänischen „Leg godt“, was „spiel gut“ bedeutet. Christiansen legte großen Wert auf die Förderung der Kreativität und des Lernens durch Spiel.
- Der Durchbruch kam in den 1950er-Jahren mit der Entwicklung des ikonischen LEGO-Steins, der durch seine spezielle Noppen-Konstruktion unbegrenzte Baumöglichkeiten bietet.
Die Anfänge: Ein Schreiner mit einer Vision
Alles begann 1932 in der kleinen dänischen Stadt Billund. Ole Kirk Christiansen, ein Schreinermeister, gründete inmitten der Weltwirtschaftskrise ein Unternehmen, das zunächst Haushaltsgegenstände wie Bügelbretter und Holzleitern herstellte. Doch Christiansen hatte eine besondere Leidenschaft für Spielzeug und begann, einfache Holzspielzeuge zu entwerfen. Seine erste Spielzeugkollektion bestand aus kleinen Enten, Autos und anderen Figuren, die bereits einen Hauch von dem versprühten, was LEGO später ausmachen würde: Liebe zum Detail und unendliche Kombinationsmöglichkeiten.
„Leg godt“: Der Name wird Programm
1934, nur zwei Jahre nach der Gründung, gab Christiansen seinem Unternehmen den Namen LEGO, eine Abkürzung des dänischen Ausdrucks „Leg godt“, was übersetzt „spiel gut“ bedeutet. Diese Philosophie war von Anfang an der Leitgedanke hinter jeder Erfindung des Unternehmens. Christiansen glaubte fest daran, dass Spielen nicht nur Zeitvertreib ist, sondern eine wertvolle Methode, um Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten zu fördern. Schon damals hatte er den Anspruch, Spielzeug zu schaffen, das Kinder ermutigt, zu bauen, zu erfinden und zu träumen.
Der Wandel zu Kunststoff: Eine mutige Entscheidung
Nach dem Zweiten Weltkrieg wagte LEGO einen entscheidenden Schritt: den Wechsel von Holz zu Kunststoff. In den 1940er-Jahren erwarb das Unternehmen seine erste Spritzgussmaschine, eine mutige Investition, die in der damaligen Zeit keineswegs selbstverständlich war. Es war dieser Übergang, der LEGO von einem kleinen Spielzeughersteller zu einem der weltweit führenden Anbieter von Bausets machte.
Die ersten Kunststoffbausteine, die 1949 auf den Markt kamen, hießen „Automatic Binding Bricks“. Diese frühen Versionen sahen bereits aus wie die heutigen LEGO-Steine, hatten jedoch noch nicht die Perfektion, die später zum Markenzeichen werden sollte. Sie wurden ständig weiterentwickelt, um stabiler und vielseitiger zu werden.
Der Durchbruch: Der LEGO-Stein, wie wir ihn heute kennen
Der große Durchbruch gelang LEGO 1958, als das Unternehmen das ikonische Design des LEGO-Steins mit den charakteristischen Noppen und Röhren patentieren ließ. Diese spezielle Konstruktion ermöglichte es, die Steine fest miteinander zu verbinden, ohne dass sie sich zu leicht wieder lösen. Dieser kleine, aber geniale mechanische Kniff eröffnete unendliche Bau- und Kombinationsmöglichkeiten – eine wahre Revolution im Spielzeugmarkt.
Mit dem neuen Steinformat legte LEGO den Grundstein für sein heutiges Sortiment, das unzählige Sets und Figuren umfasst und weit über die ursprünglichen Bausteine hinausgeht. Die Möglichkeit, jedes Set mit anderen zu kombinieren, förderte genau das, was Christiansen immer angestrebt hatte: grenzenlose Kreativität.
LEGO heute: Mehr als nur Spielzeug
Heute ist LEGO weit mehr als ein reines Spielzeug. Es ist ein Medium für kreative Entfaltung, Bildung und sogar Therapie. Es gibt keine Altersgrenze, keine festgelegten Regeln – nur unendliche Möglichkeiten, etwas Neues zu schaffen. Von einfachen Häusern über komplexe Maschinen bis hin zu Roboterbaukästen – die Welt der LEGO-Bausteine ist so vielfältig wie die Fantasie ihrer Nutzer.
Ole Kirk Christiansens Erbe lebt in jedem Set weiter, das verkauft wird. Die Grundidee, die Welt durch das Spiel besser zu machen, bleibt auch nach über 90 Jahren bestehen. Es ist die Geschichte eines Schreiners aus Billund, dessen kleine Holzenten den Anfang eines globalen Spielwaren-Imperiums markierten.
LEGO zeigt uns, dass manchmal die einfachsten Ideen die sind, die uns am weitesten bringen – oder wie Christiansen selbst sagte: „Nur das Beste ist gut genug.“