Ein Energieaudit ist mehr als nur eine gesetzliche Verpflichtung – es ist eine wertvolle Chance, Einsparpotenziale im Unternehmen zu erkennen, Energieeffizienz zu steigern und langfristig Kosten zu senken. Damit das Audit reibungslos verläuft und der Nutzen voll ausgeschöpft werden kann, ist eine gute Vorbereitung entscheidend.
Unternehmen, die bereits im Vorfeld strukturiert vorgehen und die richtigen Informationen bereithalten, erleichtern nicht nur dem Auditor die Arbeit, sondern sichern sich auch aussagekräftige Ergebnisse und praxisnahe Handlungsempfehlungen. Wer zusätzlich auf erfahrene Beratungspartner wie KIT Consulting setzt, profitiert von klaren Prozessen, fundierter Expertise und individueller Betreuung.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie sich optimal auf ein Energieaudit vorbereiten – Schritt für Schritt, mit einer praktischen Checkliste und wertvollen Tipps aus der Praxis.
Was ist ein Energieaudit?
Ein Energieaudit nach DIN EN 16247-1 ist eine systematische Analyse der Energieverbräuche und -flüsse in einem Unternehmen. Es identifiziert Schwachstellen, deckt Einsparpotenziale auf und liefert konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Für große Unternehmen ist es alle vier Jahre verpflichtend – aber auch viele kleine und mittlere Unternehmen profitieren freiwillig davon.
Warum eine gute Vorbereitung so wichtig ist
Ein Energieaudit bringt nur dann echten Mehrwert, wenn die Datenbasis stimmt und die internen Prozesse transparent dargestellt werden können. Je besser ein Unternehmen vorbereitet ist, desto effizienter und zielführender verläuft das Audit – für beide Seiten.
Die Vorteile einer durchdachten Vorbereitung:
- Kürzere Vor-Ort-Termine
- Geringerer interner Aufwand
- Präzisere Analyse und Empfehlungen
- Bessere Förderfähigkeit von Maßnahmen
- Hohe Akzeptanz im Unternehmen
Checkliste: So bereiten Sie sich optimal auf das Energieaudit vor
✅ 1. Verantwortlichkeiten klären
- Benennen Sie eine zentrale Kontaktperson für den Auditor.
- Stellen Sie ein internes Energieteam zusammen (z. B. aus Technik, Controlling, Einkauf).
- Klärung der Zuständigkeiten für Datenbeschaffung und Kommunikation.
✅ 2. Unternehmensstruktur dokumentieren
- Organigramm oder Firmenstruktur bereitstellen
- Auflistung aller Standorte, Produktionslinien oder Abteilungen
- Betriebszeiten, Schichtmodelle und saisonale Besonderheiten erfassen
✅ 3. Energieverbrauchsdaten sammeln
- Strom-, Gas-, Wärme-, Wasser- und Kraftstoffverbräuche (mind. 12 Monate rückwirkend)
- Zählerstände und Lastgänge
- Rechnungen der Energieversorger
- Daten aus Energiemanagementsystemen oder Gebäudeleittechnik (falls vorhanden)
✅ 4. Anlagen- und Maschinenliste bereitstellen
- Verzeichnis aller größeren Energieverbraucher (z. B. Maschinen, Lüftungen, Heizungen)
- Baujahr, Leistung, Betriebsstunden
- Angaben zu Wartung und Nutzung
✅ 5. Gebäude- und Infrastrukturinformationen
- Pläne der Gebäude und Produktionsflächen
- Informationen zu Dämmung, Beleuchtung, Fenster, Heizsystem
- Angaben zu PV-Anlagen, Blockheizkraftwerken oder sonstigen Energieerzeugern
✅ 6. Mobilitätsdaten erfassen
- Fuhrparkübersicht (PKW, LKW, Gabelstapler etc.)
- Kraftstoffverbräuche
- Leasingverträge und Nutzungskonzepte
✅ 7. Energiebeschaffung & Verträge prüfen
- Bestehende Energieverträge mit Versorgern
- Angaben zu Tarifen, Laufzeiten und Vertragsbedingungen
- Informationen zu Bezug über Energieeinkaufskooperationen oder Ausschreibungen
✅ 8. Bisherige Maßnahmen & Ziele dokumentieren
- Bereits umgesetzte Effizienzmaßnahmen
- Ergebnisse vorheriger Audits oder interner Analysen
- Unternehmensziele im Bereich Nachhaltigkeit oder ESG
✅ 9. Interne Kommunikation vorbereiten
- Mitarbeiter frühzeitig informieren und einbinden
- Zugang zu Maschinen, Räumen und Daten sicherstellen
- Bereitschaft für Interviews und Vor-Ort-Begehungen fördern
✅ 10. Zeitplan abstimmen
- Klare Terminabsprachen mit dem Auditor
- Sicherstellung der Verfügbarkeit aller relevanten Ansprechpartner
- Ggf. Ausweichtermine einplanen
Zusätzlicher Tipp: Digital vorbereiten
Nutzen Sie digitale Tools oder Cloud-Systeme, um die Dokumente zentral zu sammeln und strukturiert zur Verfügung zu stellen. So wird der Datenzugriff für alle Beteiligten vereinfacht und die Zusammenarbeit effizienter gestaltet.
Was passiert nach dem Audit?
Nach Abschluss des Audits erhalten Sie einen detaillierten Bericht mit Verbrauchsdaten, Benchmarks und konkreten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung. Eine gute Vorbereitung stellt sicher, dass die Ergebnisse belastbar und praxisnah sind – und potenziell sogar förderfähig.
Viele Unternehmen nutzen das Audit nicht nur zur Erfüllung gesetzlicher Pflichten, sondern als strategisches Werkzeug für mehr Nachhaltigkeit, Kostensenkung und Prozessoptimierung.
Fazit: Gut vorbereitet ist halb gewonnen
Ein Energieaudit kann für Unternehmen ein wertvolles Instrument sein – vorausgesetzt, die Vorbereitung stimmt. Wer alle relevanten Daten zusammenstellt, die internen Prozesse kennt und strukturiert arbeitet, macht es dem Auditor leicht und sichert sich gleichzeitig bestmögliche Ergebnisse.