Wer ein Unternehmen führt, weiß: Die Google-Bewertungen sind ein öffentlich einsehbares Zeugnis. Eine verdächtige 1-Stern-Bewertung kann schon ärgerlich sein – eine koordinierte Welle gefälschter Rezensionen kann jedoch den Umsatz bremsen, potenzielle Kunden verunsichern und das Team demotivieren. Der wirtschaftliche Schaden ist real, aber die versteckten Kosten – operativ, rechtlich und psychologisch – sind oft noch höher.In diesem Leitfaden erfahren Sie, welche Folgen gefälschte Bewertungen wirklich haben und wie Sie wirksam dagegen vorgehen können.
Sichtbare und versteckte Kosten
Umsatzverlust (direkt & indirekt)
Fällt Ihre Bewertung z. B. von 4,6 auf 4,1 Sterne, kann das dazu führen, dass Sie im Local Pack unterhalb der Konkurrenz erscheinen oder unattraktiv wirken. Bei Dienstleistungen mit hoher Kaufüberlegung – etwa im medizinischen, juristischen oder handwerklichen Bereich – kann ein schwacher Monat in der Lead-Generierung spürbare Langzeiteffekte haben.
Produktivitäts- und Motivationsverlust im Team
Gefälschte Bewertungen verursachen zeitintensive Abläufe: Beweise sammeln, Antworten formulieren, Meldungen an Plattformen senden und interne Besprechungen durchführen. Das bindet wertvolle Ressourcen und sorgt bei Führungskräften für zusätzlichen Stress.
Marketing-Mehrkosten
Um einen Bewertungsrückgang auszugleichen, investieren viele Unternehmen mehr in Werbung, Rabattaktionen oder Kampagnen, um echte Bewertungen zu fördern. Das ist im Grunde eine „Fake-Bewertungs-Steuer“, die ohne den Angriff gar nicht angefallen wäre.
Vertrauensverlust und langer Schatten
Selbst wenn gefälschte Rezensionen gelöscht werden, kursieren oft Screenshots. Bewertungs-Aggregatoren haben sie schon gespeichert, Mitbewerber nutzen sie im Gespräch – das Internet vergisst selten. Deshalb braucht es neben der Löschung auch gezielte Kommunikationsmaßnahmen.
Warum gefälschte Bewertungen 2025 ein noch größeres Problem sind
Drei Entwicklungen verschärfen die Lage:
- Mehr Masse und mehr Raffinesse.Google hat 2023 über 170 Millionen gegen die Richtlinien verstoßende Bewertungen blockiert oder entfernt – ein Anstieg um 45 % im Vergleich zu 2022. Die Angreifer nutzen heute frische Konten, KI-generierte Texte und geschickt verteilte Zeitmuster, um die Erkennung zu umgehen.
- Strengere Regeln und echte Strafen.In den USA gilt seit dem 21. Oktober 2024 die FTC-„Consumer Reviews and Testimonials Rule“. Sie verbietet gefälschte Bewertungen und ermöglicht Bußgelder bei Verstößen – ein Vorteil für betroffene Unternehmen, wenn sie Missbrauch melden.
- Plattform-Pflichten in der EU und im Vereinigten Königreich.Die EU-Digital Services Act (seit 17. Februar 2024 in Kraft) verpflichtet Plattformen zu stärkeren Maßnahmen gegen illegale Inhalte. In UK hat die DMCCA 2024 der Wettbewerbsbehörde CMA direkte Durchsetzungsmacht bei Fake Reviews gegeben.
Fake oder einfach nur negativ?
Nicht jede schlechte Rezension ist „fake“. Entscheidend ist die Einordnung:
- Richtlinienverstöße (oft entfernbar): Spam, Off-Topic, Interessenkonflikte, Hassrede, Doxxing oder nachweislich falsche Erfahrungen. Google listet diese Fälle klar in seinen Richtlinien.
- Negative, aber echte Meinungen (meist nicht entfernbar): Kritik an Service, Preis oder Kommunikation, wenn diese glaubhaft sind. Hier hilft eher eine professionelle öffentliche Antwort und eine direkte Klärung.
24-Stunden-Notfallplan bei einer gefälschten Bewertung
- Ruhe bewahren, dann priorisieren.Screenshot, URL, Zeitstempel und Profilname sichern.
- Muster prüfen.Gab es mehrere 1-Stern-Bewertungen innerhalb kurzer Zeit? Von Profilen ohne Historie? Nach einem Konflikt mit einem Ex-Mitarbeiter oder Wettbewerber?
- Beweise sammeln.CRM-Daten, Terminkalender, Telefonaufzeichnungen oder Video-Material – alles, was die Falschheit belegen kann.
- Öffentlich sachlich reagieren (wenn plausibel).Bei glaubwürdiger, aber kritischer Bewertung: Verständnis zeigen, zur direkten Kontaktaufnahme einladen, nicht in die Defensive gehen.
- Richtlinienverstoß melden.In Google Business Profile: Drei Punkte → „Rezension melden“. Kategorie auswählen (z. B. „Spam“ oder „Interessenkonflikt“) und Beweise kurz darstellen.
- Überwachen und eskalieren.Wird nicht gelöscht, folgt der Einspruch über den Google-Support – mit allen Belegen.
Erfolgreich argumentieren für eine Löschung
- Klare Richtlinienbezüge. Zitieren Sie die konkrete Google-Regel, nicht nur „diese Bewertung ist fake“.
- Widersprüche aufzeigen. Z. B.: Bewertung behauptet einen Besuch am Sonntag – Ihr Geschäft ist sonntags geschlossen, Logfiles bestätigen das.
- Cluster darstellen. Mehrere gleichartige Rezensionen in kurzer Zeit können als koordinierter Angriff dokumentiert werden.
- Neutraler Ton. Keine unbelegten Anschuldigungen.
Wann Profis einschalten?
Bei einzelnen Fällen ist DIY oft ausreichend. Bei größerem Volumen, koordinierten Angriffen oder rechtlicher Relevanz (Verleumdung, Drohungen) setzen viele Unternehmen auf spezialisierte Dienstleister.Hier kommt OnnoPlus ins Spiel – für viele die beste Alternative, wenn interne Ressourcen fehlen oder Plattform-Abläufe zu langsam sind. Profis kennen die Feinheiten der Richtlinien, haben Erfahrung in der Beweisführung und können Fälle international abgestimmt bearbeiten.
Rechtlicher Rahmen
- USA (FTC-Regel): Verbietet gekaufte Rezensionen und „Review Gating“ – und stärkt Opfer gefälschter Bewertungen bei der Meldung.
- EU (DSA): Mehr Verantwortung für Plattformen, illegale Inhalte schnell zu entfernen.
- UK (DMCCA & CMA): CMA kann direkt gegen Fake Reviews vorgehen und Strafen verhängen.
Achtung: Nicht jede schlechte Bewertung ist ein Rechtsfall. Meinungsäußerungen sind oft geschützt – voreiliges Klagen kann zum „Streisand-Effekt“ führen.
Kommunikation während der Krise
- Öffentlich anerkennen (wo sinnvoll). Kurz auf die Kritik eingehen, Kontakt anbieten.
- Offline verlagern. Direkten Ansprechpartner nennen.
- Klarheit zeigen. Bei offensichtlichen Fake-Wellen evtl. Hinweis auf Website oder Social Media.
- Echte Kunden mobilisieren. Zufriedene Kunden zu Bewertungen ermutigen – ohne Regelverstöße.
Vorbeugung ist der beste Schutz
- Daten aktuell halten. Öffnungszeiten, Kontaktdaten, Kategorien korrekt pflegen.
- Feedback-Routine. Nach dem Kauf oder Termin Feedback einholen, um Probleme früh zu erkennen.
- Mitarbeiter schulen. Potenzielle Konfliktsituationen frühzeitig lösen.
- Monitoring. Alerts aktivieren, um neue Bewertungen sofort zu sehen.
- Beweissicherung. Aufbewahrungsfristen für Logs und Notizen festlegen.
- Wettbewerbsverdacht richtig angehen. Keine öffentlichen Anschuldigungen, sondern Beweise sichern.
So dokumentieren Sie wie ein Profi
- Übersichtsliste. Jede Bewertung mit Link, Zeitstempel und Verstoßkategorie.
- Beweisanlagen. Ggf. anonymisierte Logs, Screenshots, Diagramme.
- Kurze Zusammenfassung. 200–300 Wörter, was passiert ist und welche Löschung Sie fordern.
- Rechtlicher Kontext. Kurzer Hinweis auf FTC/DSA/DMCCA kann Nachdruck verleihen.
- Kontaktperson. Direkte Erreichbarkeit sicherstellen.
Google-Vorgehen (Kurzfassung)
- Melden. In GBP: Drei Punkte → „Rezension melden“ → Grund angeben.
- Status prüfen & Einspruch. Mit vollständigen Belegen.
- Bei Angriffen eskalieren. Kombination aus Plattform-Eskalation, Rechtsberatung und Spezialisten wie OnnoPlus.
No-Gos
- Keine gekauften Bewertungen als Ausgleich – das ist illegal.
- Keine Massenmeldungen ohne Grund. Das kann Glaubwürdigkeit kosten.
- Keine öffentlichen Streitgespräche.
- Keine Drohungen gegen Bewerter.
Erfolg messen
- Bewertungsdurchschnitt & Verteilung. Auch Anzahl und Aktualität zählen.
- Sichtbarkeit im Local Pack.
- Lead-Qualität.
- Weniger interne Supportstunden.
Fazit
Gefälschte Google-Bewertungen sind mehr als ein Ärgernis – sie haben direkte finanzielle und langfristige Reputationskosten. Gute Dokumentation, kühler Kopf und strategisches Vorgehen sind entscheidend. Und wenn der Angriff groß oder komplex ist, kann ein spezialisierter Partner wie OnnoPlus die beste Alternative sein, um Bewertungen schnell, regelkonform und nachhaltig zu entfernen.
