Helvetic Care ist eine Informationsplattform rund um das Thema «Selbstbestimmt Leben im Alter». Mit über 350 Community-Artikel (zu grossen Teilen auch von Senioren selbst verfasst) und mehr als 50 Ratgeber-Artikel versuchen wir Senioren/innen in der Schweiz rund um das Thema des Älterwerdens Inspiration und Orientierung zu geben. Ziel ist es die selbstbestimmte Lebensgestaltung im Alter zu fördern und für die frühzeitige Auseinandersetzung/Weichenstellung zu sensibilisieren. Derzeit besuchen monatlich mehr als 65.000 Besucher die Webseite helveticcare.ch.
Otto Bittertli ist als Senior bei Helvetic Care eingestiegen und wir haben ihm einige Fragen zum Thema Gründen im Alter und Unternehmertum im Allgemeinen gestellt.
Stell das Startup Helvetic Care doch kurz unseren Lesern vor!
Die Helvetic Care AG betreibt die Plattform helveticcare.ch. Diese hat zum Ziel, die User:innen zu informieren, zu orientieren,, zu unterhalten und mit interessanten Angeboten für die Zielgruppe der 55 – 75-jährigen zu vernetzen. Der Besuch der Plattform ist kostenlos. Das Geschäftsmodell basiert auf Entschädigungen der Partner aus den unterschiedlichsten Industrien.
Warum hat man sich entschlossen, Helvetic Care aufzubauen?
Wir haben festgestellt, dass diese stark wachsende Zielgruppe (demographische Entwicklung und steigende Lebenserwartung) noch sehr stiefmütterlich behandelt wird und es wenig verbraucherorientierte Angebote gibt. Weiters stellten wir fest, dass bei dieser Zielgruppe viele Themen der jeweiligen Branche ineinander greifen (z.B.: Medikamentenkonsum, Mobilität, Finanzierung) und eine Information über all diese ineinander greifenden Themen wichtig wäre. Wir haben beschlossen, eine Community aufzubauen, die ihre Interessen und Bedürfnisse stärker artikuliert.
Warum wolltest du als Senior noch im Unternehmen einsteigen?
Als ehemaliger CEO einer Krankenversicherung hatte ich viele Berührungspunkte mit der Pflege und der Problematik, dass die Menschen immer älter werden. Mich in diesem Zusammenhang ganz konkret einbringen zu können, hat mich motiviert. Mit 62 Jahren bin ich auch persönlich direkt betroffen.
Was war die bisher größte Herausforderung beim Aufbau von Helvetic Care?
Einerseits ist eine kleine und sich im Aufbau befindende Organisation „verletzlich“. Geht zum Beispiel jemand, dann kann das gleich zu einer Existenzfrage werden. Andererseits muss man sich permanent anpassen: Die Veränderungsfähigkeit stellt hohe Anforderungen an alle Beteiligten.
Helvetic Care, wo geht der Weg hin? Wo siehst du dich und das Unternehmen in 5 Jahren?
Uff, wenn ich das wüsste! Wir gehen unseren Weg kontinuierlich weiter. Mit 65‘000 User pro Monat haben wir ein erstes wichtiges Ziel erreicht. Jetzt streben wir 75‘000 an. Wir konnten mit verschiedenen Partner beweisen, dass Interesse seitens unserer Community an ihren Produkten besteht. Eine bessere Abstimmung von Angeboten und Interessen birgt noch viel Potenzial. Und: wir möchten lernfähig bleiben und weiterhin das Vertrauen von den Investor:innen geniessen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Jungunternehmen mit auf dem Weg geben?
- Verfolge deine Vision konsequent und lass dich von kritischen Einwänden nicht unterkriegen.
- Sei geduldig, aber immer wachsam, lernfähig und innovativ.
- Konzentriere dich nicht nur auf die Vision und die Idee, sondern auch auf den finanziellen Mehrwert (Business Case).
Vielen Dank für das Interview!