Der Wunsch nach beruflicher Selbstverwirklichung wächst in vielen Menschen, sei es nach einer Phase der Arbeitslosigkeit, in Zeiten beruflicher Unzufriedenheit oder durch den Reiz, eigene Ideen umzusetzen. Doch der Weg in die Selbstständigkeit ist meist komplex. Unsicherheiten über Finanzierung, Marktanalyse, Businessplan und Bürokratie gehören zu den häufigsten Stolpersteinen.
Genau hier setzt das AVGS Gründercoaching an: ein gefördertes Coachingprogramm, das gründungsinteressierte Personen strukturiert auf dem Weg zur eigenen Existenz begleitet. Dieses Coaching lässt sich über den sogenannten Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) finanzieren. Die Bundesagentur für Arbeit und die Jobcenter bieten damit eine gute Einstiegshilfe in die Selbstständigkeit, ganz ohne finanzielle Vorleistung für den Gründer.
Das steckt hinter dem AVGS
Der Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein ist ein Förderinstrument nach dem Sozialgesetzbuch und ermöglicht die kostenlose Inanspruchnahme von zertifizierten Bildungs- und Coachingmaßnahmen. Für gründungsinteressierte Personen steht dabei besonders das AVGS Gründercoaching im Fokus. Dieses Angebot richtet sich an:
- Bezieher von Arbeitslosengeld I oder II
- Arbeitssuchend gemeldete Personen
- Menschen in beruflicher Neuorientierung
- Personen in Kurzarbeit oder mit drohender Arbeitslosigkeit
Voraussetzung ist allerdings ein nachvollziehbares Interesse an einer selbstständigen Tätigkeit. Die Maßnahme selbst erfolgt dann über zertifizierte Träger und wird sowohl inhaltlich als auch zeitlich individuell angepasst.
So funktioniert die Beantragung des AVGS
Der Weg zum AVGS beginnt mit einem Beratungsgespräch bei der zuständigen Arbeitsagentur oder dem Jobcenter, wobei eine gute Vorbereitung entscheidend ist. Dazu gehören:
- Eine klar formulierte Gründungsidee
- Erste Überlegungen zum Geschäftsmodell
- Motivation und beruflicher Hintergrund
Im Gespräch selbst geht es darum, den Nutzen des Coachings für die berufliche Eingliederung zu verdeutlichen. Ein überzeugender Auftritt und eine schlüssige Argumentation erhöhen die Chancen, den Gutschein zu erhalten. Nach positivem Bescheid kann der AVGS anschließend an einen passenden AZAV-zertifizierten Bildungsträger weitergegeben und eingelöst werden.
Die Inhalte des Gründercoachings im Überblick
Das Coaching verfolgt in erster Linie das Ziel, die Selbstständigkeit systematisch und realistisch vorzubereiten. Die Module werden deshalb an den individuellen Kenntnisstand und Bedarf angepasst und umfassen häufig die folgenden Inhalte:
- Entwicklung und Schärfung der Geschäftsidee
- Erstellung eines vollständigen Businessplans
- Markt- und Wettbewerbsanalyse
- Finanzierungskonzepte und Fördermittelberatung
- Steuerliche und rechtliche Grundlagen
- Cleveres Marketing, Positionierung und Zielgruppenstrategie
- Persönlichkeitsentwicklung und unternehmerische Haltung
Der Unterricht erfolgt in der Regel als Einzelcoaching. Das ermöglicht eine zielgerichtete und vertrauliche Bearbeitung relevanter Themen. Die Dauer ist abhängig von der Maßnahme und dem Umfang der Förderung und variiert demnach zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten.
Wie das Coaching den Gründungsprozess unterstützt
Viele Gründer unterschätzen den Planungsaufwand, der mit einer erfolgreichen Selbstständigkeit einhergeht. Genau hier bietet das Coaching einen strukturierten Rahmen. Anstatt mit lückenhaften Konzepten zu starten, entstehen fundierte Geschäftsmodelle mit der richtigen Grundlage. Der enge Austausch mit einem erfahrenen Coach hilft dabei, typische Fehlerquellen zu erkennen und zu vermeiden. Gleichzeitig werden konkrete Handlungsschritte erarbeitet, die Sicherheit im Gründungsprozess geben. Auch bei Behördengängen, Anträgen oder der Vorbereitung auf Bankgespräche kann der Coach gezielt unterstützen