Aus Unternehmenssicht ist die Cyberattacke ein großes Problem, denn sie kann im schlimmsten Fall zu einem vollständigen Datenverlust führen. Nicht nur durch KI haben sich die Gefahren deutlich verschoben. Es gibt mehr Gefahren als noch vor einigen Jahren. Worauf Sie als Unternehmer achten müssen und welche Risiken drohen, verraten wir Ihnen nachfolgend.
Gefahr durch AI-generierte Cyberangriffe
In vielen Bereichen ist künstliche Intelligenz ein echtes Plus, die Technologie kann in den falschen Händen aber auch zu Problemen führen. Was früher eine manuelle Tätigkeit war, läuft jetzt automatisiert und in einem Tempo, das menschlichen Abwehrstrategien oft voraus ist.
Ein Beispiel: Früher brauchte es aufwendige soziale Manipulation, um jemanden zu einem Betrug zu bewegen. Heute erzeugt AI täuschend echte Deepfake-Stimmen und manipulierte Videos. Ihr Buchhalter erhält plötzlich einen Anruf – vermeintlich von Ihnen – mit der dringenden Aufforderung, eine Zahlung zu veranlassen. Die Stimme klingt genau wie Ihre, doch in Wahrheit steckt ein Betrüger dahinter.
Auch das klassische Phishing hat sich verändert. AI kann personalisierte Mails schreiben, die sich exakt nach Ihrer unternehmensinternen Kommunikation anhören. Früher erkannte man Phishing an schlechten Formulierungen oder unpassenden Absendern – heute sind die Fälschungen nahezu perfekt.
Ransomware ist ein alter und gefährlicher Standard
Ransomware ist die wohl berüchtigtste Form von Cyberkriminalität. Dabei handelt es sich um Schadsoftware, die Ihre Daten verschlüsselt und erst nach Zahlung eines Lösegelds wieder freigibt. Ein solcher Cyberangriff passiert schneller als Sie denken!
Vielleicht denken Sie: „Ich mache regelmäßige Backups, ich bin sicher.“ Leider ist das nicht immer die Lösung. Moderne Ransomware attackiert inzwischen auch Sicherungskopien. Ohne ein isoliertes Backup-System stehen Sie am Ende genauso hilflos da wie ohne Backup.
Und selbst wenn Sie zahlen – es gibt keine Garantie, dass Sie Ihre Daten zurückbekommen. Cyberkriminelle sind keine zuverlässigen Geschäftspartner. Was also tun? Ihre beste Verteidigung ist Prävention. Sorgen Sie für sichere Backup-Strukturen und verhindern Sie, dass Ransomware überhaupt erst Ihr Netzwerk erreicht.
Bedrohungen für Mobiltelefone von Mitarbeitern
Viele Unternehmen setzen auf BYOD (Bring Your Own Device), also die Nutzung privater Geräte für die Arbeit. Das spart Kosten, öffnet aber Tür und Tor für Cyberattacken. Ein einziges unsicheres WLAN oder eine manipulierte App kann genügen, um ein Firmennetzwerk zu infizieren. Besonders kritisch sind Man-in-the-Middle-Angriffe, bei denen sich Hacker in die Kommunikation einklinken. Eine Nachricht, die von einem Kollegen zu kommen scheint, stammt plötzlich von einem Betrüger.
Wenn Sie weiterhin auf mitgebrachte Handys setzen, sind klare Regeln ein Muss. Definieren Sie, welche Geräte für geschäftliche Zwecke genutzt werden dürfen. Mobile Device Management (MDM) hilft, Sicherheitsrichtlinien durchzusetzen und unautorisierte Zugriffe zu verhindern.
Malware ist ein Klassiker seit Jahren
Schadsoftware gibt es, seit es Computer gibt. Doch während Viren früher oft an verdächtige Anhänge gebunden waren, verstecken sie sich heute in legitimen Programmen oder harmlos wirkenden Dateien.
Besonders perfide sind Keylogger, die jede Tasteneingabe aufzeichnen – von Passwörtern bis zu Bankdaten. Auch sogenannte Zero-Day-Exploits sind gefährlich. Sie nutzen Sicherheitslücken aus, die vom Hersteller noch gar nicht erkannt wurden.
Eines der wichtigsten Hilfsmittel sind: Updates, Updates, Updates. Halten Sie Betriebssysteme, Programme und Firewalls immer auf dem neuesten Stand. Was wie eine lästige Routine wirkt, ist Ihre beste Verteidigung gegen moderne Malware.
Phishing fordert Kompetenzen des Teams
Phishing-E-Mails sind inzwischen so professionell, dass selbst geübte Mitarbeiter darauf hereinfallen können. Die klassischen „Ihr Konto wurde gesperrt“-Mails sind längst nicht mehr der Standard. Heute sind Phishing-Angriffe oft individuell auf Ihr Unternehmen zugeschnitten.
Ein Beispiel: Ihr IT-Support erhält eine E-Mail, die angeblich von Ihrer Softwarefirma kommt. Das Design ist perfekt, die Sprache professionell. Es geht um ein angeblich dringendes Update. Klickt Ihr IT-Mitarbeiter auf den Link, gibt er unbemerkt Zugangsdaten preis. Hier hilft nur eines: Schulung. Mitarbeiter müssen lernen, verdächtige Mails zu erkennen. Setzen Sie auf regelmäßige Security-Trainings und testen Sie Ihr Team mit simulierten Phishing-Attacken.
Schädliche Apps für Unternehmen
Apps sind praktisch, manchmal aber auch einfach nur gefährlich. Je mehr mobile Geräte in Ihrem Unternehmen im Einsatz sind, desto riskanter ist der unkontrollierte Download von Apps. Hacker verwenden Trojaner, um sich so Zugriff zu Ihrem Unternehmensnetzwerk zu verschaffen. Selbst scheinbar harmlose (kostenlose) VPN-Dienste sind oft nur Datenkraken, die wenig schützen aber viel schaden. Um Ihre Firma und damit Ihr Vermögen zu schützen, setzen Sie lieber auf geprüfte Software und zahlen Sie dafür.
Definieren Sie strikte App-Richtlinien und sorgen Sie dafür, dass all Ihre Mitarbeiter sich daran halten. Jedes Programm, dass auf den Rechner oder das Handy runtergeladen wird, muss vorher von der IT-Abteilung geprüft und freigegeben werden. „Shadow-Software“ ist eine riesige Problematik für Sie als Geschäftsführer und doch nutzen zahlreiche Mitarbeiter sie.
Denial-of-Service-Attacken
Ihr Kunde ruft Sie an, weil Ihre Website nicht mehr erreichbar ist. So merken die meisten Unternehmen erst, dass sie Opfer einer DOS-Attacke geworden sind. Keine Bestellungen flattern ins Haus, keine Anfragen trudeln ein – der Umsatz rast in den Keller. DOS-Attacken bombardieren Ihre Server solange mit Anfragen, bis sie vollständig überlastet sind. Verteilte Angriffe (DDOS) sind so strukturiert, dass gleich tausende infizierte Geräte auf Ihren Server losgehen.
In dieser Situation kommen Sie allein nicht mehr raus, Sie brauchen Hilfe von einer IT-Sicherheitsfirma. Besser ist es aber, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Suchen Sie sich Hilfe, bevor es zur Attacke kommt und schützen Sie Ihr System vor den Gefahren.
Schützen Sie Ihr Unternehmen mit einfachen Maßnahmen
Prävention ist besser als Reaktion. Cyberangriffe lassen sich nie zu 100 % verhindern, es gibt immer wieder neue Methoden und Gefahren. Sie haben aber die Möglichkeit, durch die Zusammenarbeit mit IT-Sicherheitssystemen und Unternehmen die Schwierigkeit eines Angriffs zu erhöhen. Auch innerhalb des Unternehmens können Sie selbst eine Menge dazu beitragen, dass Kriminelle schweres Spiel haben.
Schaffen Sie vor allem ein Sicherheitsbewusstsein unter Ihren Mitarbeitern. Sensibilisierung ist entscheidend, denn viele Fehler passieren durch den Faktor Mensch.
Geben Sie die schwierigsten Bereiche (Backup-Strategien, Cloud-Schutz, Firewall) in die Hände von Profis und stückeln Sie sich Ihren Schutz nicht zusammen. Die Gefahr ist groß, dass gerade kostenlose Produkte, die scheinbar ausreichen, erst zum Einfallstor werden.
Denken Sie außerdem daran, Patches und Updates regelmäßig und auf allen Geräten durchzuführen. Auch Ihre Mitarbeiter müssen die Software des Diensthandys aktuell werden, um Sicherheitsfunktionen so früh wie möglich nutzen zu können.
Tipp: Erstellen Sie einen Notfallplan. Wenn Sie im Ernstfall vorbereitet sind, können Sie schneller handeln und Ihr Unternehmen wieder ans Netz bringen.