Geld anlegen und gleichzeitig etwas für Umwelt und Gesellschaft tun? Nachhaltige Geldanlage macht es möglich. Doch wie gelingt es, das eigene Portfolio gezielt auf Nachhaltigkeit auszurichten? Die folgenden fünf Wege zeigen, worauf es ankommt.
1. Nachhaltige Geldanlagen: ESG und SRI als Leitfaden
Bevor nachhaltige Investments ins Portfolio aufgenommen werden, lohnt sich ein genauer Blick auf die verschiedenen Kriterien. Die sogenannte ESG-Bewertung (Environment, Social, Governance) spielt eine zentrale Rolle. Unternehmen mit hohen ESG-Standards setzen sich für den Klimaschutz, faire Arbeitsbedingungen und verantwortungsvolle Unternehmensführung ein. Doch Vorsicht: Nicht jedes „grüne“ Investment hält, was es verspricht. Greenwashing, also die bewusste Verschleierung nicht nachhaltiger Geschäftspraktiken, bleibt ein großes Problem.
Neben ESG gibt es auch das Konzept des Socially Responsible Investing (SRI). Während ESG-Kriterien Unternehmen nach Umwelt-, Sozial- und Governance-Maßstäben bewerten, geht SRI noch einen Schritt weiter. Hier stehen ethische und soziale Werte im Vordergrund. SRI-Strategien schließen oft ganze Branchen wie Alkohol, Glücksspiel oder fossile Energien aus und setzen auf besonders verantwortungsbewusste Unternehmen.
Wer nachhaltig investieren möchte, kann ESG und SRI kombinieren, um sowohl Umwelt- und Sozialstandards als auch ethische Kriterien zu berücksichtigen. Mit nachhaltigen Investments kann zeitgleich Rendite erzielt und Kapital gezielt in Unternehmen oder Projekte gelenkt werden, die soziale oder ökologische Verbesserungen bewirken.
Vor dem Aufbau eines nachhaltigen Portfolios sollten Investierende ihr persönliches Verständnis von Nachhaltigkeit definieren.
2. Nachhaltig investieren: Ausschluss oder Best-in-Class?
Wer nachhaltig investieren möchte, kann zwischen verschiedenen Ansätzen wählen. Eine Möglichkeit besteht darin, gezielt Unternehmen auszuschließen, die in kontroversen Branchen wie fossile Brennstoffe, Waffenproduktion oder Gentechnik tätig sind. Diese sogenannte Ausschlussstrategie sorgt dafür, dass das eigene Kapital nicht in moralisch fragwürdige Geschäftsmodelle fließt.
Alternativ bietet der Best-in-Class-Ansatz eine andere Möglichkeit: Dabei werden nicht ganze Branchen ausgeschlossen, sondern gezielt jene Unternehmen ausgewählt, die innerhalb ihrer Branche die höchsten Nachhaltigkeitsstandards erfüllen. Diese Strategie erlaubt es, auch in traditionellen Industrien wie der Automobil- oder Chemiebranche zu investieren, sofern dort besonders nachhaltige Akteure zu finden sind.
3. Nachhaltige Geldanlagen mit grünen Banken und ETFs
Viele klassische Banken investieren das Geld ihrer Kundinnen und Kunden in konventionelle Industrien – oft ohne Transparenz darüber, wohin die Gelder fließen. Nachhaltige Banken setzen hingegen bewusst auf ethische und ökologische Investitionen. Sie finanzieren beispielsweise erneuerbare Energien, umweltfreundliche Start-ups oder soziale Wohnprojekte. Wer sein Portfolio nachhaltiger aufstellen möchte, kann durch die Wahl einer nachhaltigen Bank sicherstellen, dass auch der eigene Geldverkehr einen positiven Beitrag leistet.
Ein weiteres Instrument für nachhaltige Geldanlagen sind spezielle grüne Finanzprodukte wie nachhaltige ETFs oder aktiv gemanagte Fonds mit sozialer und ökologischer Ausrichtung. Hierbei lohnt sich ein genauer Blick auf die Fondsstrategie: Manche ETFs enthalten nur Unternehmen mit niedrigen CO2-Emissionen, während andere gezielt in erneuerbare Energien oder nachhaltige Landwirtschaft investieren.
4. Direkt nachhaltig investieren und Einfluss nehmen
Wer nachhaltig investieren nicht ausschließtlich als Geldanlage, sondern auch als Mittel zur aktiven Einflussnahme sieht, kann sein Portfolio gezielt durch direkte Beteiligungen erweitern. Ein Beispiel dafür ist nachhaltiges Crowdinvesting: Hier investieren Anlegerinnen und Anleger direkt in nachhaltige Projekte wie Wind- und Solarparks, ökologische Start-ups oder energieeffiziente Immobilien. Diese Art der Investition ermöglicht es, Kapital gezielt in Projekte zu lenken, die gesellschaftlich und ökologisch positive Auswirkungen haben.
Interessierte finden eine detaillierte Übersicht über nachhaltige Crowdinvesting-Plattformen im Crowdinvesting Vergleich von Erneuerbare Energien Aktuell. Dort werden verschiedene Anbieter bewertet und wichtige Informationen zu Renditechancen, Risiken und Nachhaltigkeitskriterien bereitgestellt.
Wer nachhaltig investieren möchte, kann aus einer breiten Auswahl an Anlageoptionen wählen. (Foto: Akil Mazumder/ Pexels)
5. Nachhaltige Geldanlage regelmäßig überprüfen und optimieren
Eine nachhaltige Geldanlage ist kein einmaliger Schritt, sondern ein fortlaufender Prozess. Ein Portfolio sollte regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass die enthaltenen Investments weiterhin den persönlichen Nachhaltigkeitszielen entsprechen. Unternehmen können ihre Strategie ändern oder neue Fonds mit besseren Nachhaltigkeitsstandards auf den Markt kommen. Wer einmal im Jahr eine Bestandsaufnahme macht, kann sicherstellen, dass sein Portfolio weiterhin ökologisch, sozial und finanziell sinnvoll ausgerichtet ist.
Zudem lohnt sich ein kritischer Blick auf Rendite und Risiko: Nachhaltige Geldanlagen bieten langfristige Chancen, können aber, wie die meisten Investments, auch Schwankungen unterliegen. Durch Diversifikation, also die Streuung der Anlagen auf verschiedene nachhaltige Unternehmen und Branchen, lassen sich Risiken reduzieren und Ertragschancen optimieren.
Fazit: Informiert zum nachhaltigen Portfolio
Ein nachhaltiges Portfolio erfordert bewusste Entscheidungen und regelmäßige Anpassungen. Wer klare Nachhaltigkeitskriterien definiert, auf seriöse Finanzprodukte setzt und aktiv Einfluss nimmt, kann langfristig finanziell profitieren und zugleich einen positiven Beitrag für Umwelt und Gesellschaft leisten.